Pairs

Pairs
Pairs
 
[pɛːr; französisch, von lateinisch pares »die Gleichen«], Singular Pair der, -s, im alten Frankreich politisch besonders bevorrechtete Hochadlige. Die Pairswürde (Pairie) ging aus der Tätigkeit der königlichen Vasallen als Urteilsfinder im königlichen Lehnshof hervor, denn nach dem Grundsatz des Genossengerichts (iudicia parium) konnten die Kronvasallen nur von Standesgenossen gerichtet werden. Die Mitglieder des königlichen Lehnshofes wurden vom König auch zur Beratung wichtiger Staatsangelegenheiten herangezogen. In Frankreich gab es seit Ende des 12. Jahrhunderts sechs geistliche Pairs (den Erzbischof von Reims und die Bischöfe von Langres, Châlons-sur-Marne, Laon, Noyon, Beauvais) und sechs weltliche (die Herzöge von Burgund, Normandie und Guyenne, die Grafen von Flandern, Champagne und Toulouse). Pairsgericht war das Pariser Parlament, zu dem die anderen Pairs als Beisitzer geladen werden mussten. Die weltlichen Pairien verschwanden allmählich durch Vereinigung mit der Krone, doch wurden seit 1297 neue errichtet, anfangs zugunsten der königlichen Prinzen. Beim Ausbruch der Französischen Revolution gab es neben den nun sieben geistlichen (1690 war der Erzbischof von Paris hinzugekommen) 42 weltliche Pairs, die alle den Herzogstitel führten. Die Verfassung von 1791 beseitigte die Pairien. Ludwig XVIII. belebte 1814 den Pairsstand neu, dessen Angehörige vom König auf Lebenszeit oder (bis 1830) als erblich ernannt wurden. Sie bildeten die Pairskammer, die an der Gesetzgebung teilhatte und oberster Staatsgerichtshof bei Staatsverbrechen war. 1848 wurde die Pairskammer endgültig beseitigt; an ihre Stelle trat 1851 der Senat. - Über die Pairs in England Peers.
 

Universal-Lexikon. 2012.

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  • pairs — ● pairs nom masculin pluriel Ceux qui occupent le même rang, qui sont égaux en dignité, en situation sociale : Être jugé par ses pairs. ● pairs (expressions) nom masculin pluriel Jugement par les pairs, au Moyen Âge, droit pour le vassal d être… …   Encyclopédie Universelle

  • Pairs — Pairs, heißen in England, Frankreich, Portugal etc. die Mitglieder der ersten Kammer. In Frankreich werden sie auf Lebenszeit ernannt; das britische Reich dagegen hat meist erbliche Pairs, welche zum Adel gehören und Lords genannt werden,… …   Damen Conversations Lexikon

  • Pairs — (franz., spr. pǟr, engl. Peers, spr. pīrs, vom lat. pares, »Gleiche«), in England und vordem auch in Frankreich die mit politischen Vorrechten ausgestatteten Mitglieder des hohen Adels. Die Pairswürde (Pairschaft, franz. Pairie, engl. Peerage)… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Pairs — (engl. Peers [spr. Piers], lat. Pares sc. curiae s. regni, d.i. Gleiche), die dem Monarchen am nächsten stehenden, mit ihm u. unter sich ebenbürtigen Adeligen der höchsten Rangklasse. Die Würde der P. (Pairie) entstammt dem Lehnwesen. Nach altem… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Pairs — (frz., spr. pähr), engl. Peers (spr. pihrs), vom lat. Pares (d.h. Gleiche), im Mittelalter die auf dem german. Grundsatz der Rechtsgleichheit aller freien Männer beruhende Bezeichnung der durch das Lehnswesen zu einem erblichen Berufsstande… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Pairs — (pähr), frz., engl. Peers (pihrs), in England und vor 1848 in Frankreich die Mitglieder des hohen Adels u. der ersten Kammer, so genannt vom lat. pares d.h. Gleiche, weil sie sich nur von einem Gerichtshofe aus Ihresgleichen (curia parium)… …   Herders Conversations-Lexikon

  • pairs — See pair, pairs …   Dictionary of problem words and expressions

  • pairs — per /peÉ™ n. match; whole consisting of two parts; couple, two people who are connected in a relationship (i.e. engaged, married, dating); two people who are working partners in a project; two animal that are joined for mating or working v.… …   English contemporary dictionary

  • PAIRS DE FRANCE — L’institution d’une Chambre des pairs, dans la Charte de 1814, répondait à l’utilité, alors généralement admise, d’avoir deux chambres dans un système représentatif bien équilibré et aussi d’appuyer, comme en Angleterre, l’autorité du trône sur… …   Encyclopédie Universelle

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